Machen Sie mit!

"Geschichten, die fehlen" ist beendet. Eine Teilnahme ist nicht mehr möglich. Sie befinden sich auf einer Archivseite.

Die Ausstellung „Geschichten, die fehlen“ wächst. Wer möchte mitmachen? Eine eigene Geschichte beisteuern, Fragen stellen oder schildern, was einen behindert – das sind die Möglichkeiten, selbst ein Teil der Ausstellung zu werden.

Die Dinge sprechen lassen: In der Ausstellung werden die Geschichten von Menschen mit Beeinträchtigungen anhand von Dingen aus dem Leben dieser Menschen erzählt. Die Dinge können aus dem Alltag erzählen, von der Arbeit oder aus dem Berufsleben, von Hobbys berichten oder an ein Ereignis erinnern. Welche Dinge schlummern bei Ihnen zu Hause, deren Geschichten erzählt werden wollen?

Hier können sich Menschen mit Beeinträchtigungen beteiligen.

Beispiele aus der Austellung gibt’s hier.

Nehmen Sie per E-Mail Kontakt auf: geschichten-die-fehlen@halle.de oder telefonisch: 0345-2213030

In der Ausstellung: Handgeschriebene Karten mit Fragen auf Ständern aus Draht, größeres Schild mit der Aufschrift "Dumme Fragen"
Die "Dumme-Fragen-Sammlung" in der Ausstellung

...gibt es bekanntlich nicht. Trotzdem traut man sich nicht immer, Menschen eine Frage zu stellen, die etwas mit deren Beeinträchtigung zu tun hat. Dabei ist es wichtig, diese Fragen zu stellen und Berührungsängste abzubauen. Wir sammeln die Fragen und lassen sie von den Menschen beantworten, die sich damit am besten auskennen.

Fragen stellen können alle – egal ob sie mit oder ohne Beeinträchtigung leben.

Beispiele:

  • Wie erkennt ein Blindenhund die Nummer der Straßenbahn?
  • Wie hören taube Menschen Musik?
  • Wie kommunizieren blinde und taube Menschen miteinander?

Schicken Sie Ihre Fragen an geschichten-die-fehlen@halle.de oder schreiben Sie sie einfach in die Kommentare am Ende dieser Seite! Dort erscheinen sie erst nach der Freigabe durch den Redakteur. Wir bitten um ein wenig Geduld.

MDR-Sachsen-Anhalt-Heute vom 6. Juli 2020: Das Stadtmuseum ist voller dummer Fragen
Ausstellungstisch mit Buch für Eintragungen
In der Ausstellung füllt sich das Buch "Was mich behindert". Sie können per E-Mail mitmachen!

… ist manchmal zum Lachen und manchmal zum Weinen: Erlebnisse aus dem Alltag, auf Behörden, an Orten der Kultur, im öffentlichen Nahverkehr – zeigen, dass neben den baulichen oder sprachlichen Barrieren die Barrieren in Köpfen der Menschen ebenso häufig anzutreffen sind.

Schicken Sie uns Ihre Erlebnisse an geschichten-die-fehlen@halle.de

  • Auf dem Einwohnermeldeamt: Ich sitze im Rollstuhl der Sachbearbeiterin gegenüber. Sie fragt überdeutlich: "VER-STEHEN SIE MICH?" Ich antwortete lapidar: "Nicht nur das. Ich hab sogar Abitur."
  • Im Krankenhaus. Ich komme zur Behandlung. Ich bin blind, meine Tochter begleitet mich. Ich muss mehrfach wiederholen: "Bitte sprechen Sie mit mir, nicht mit meiner Tochter"
  • Mich behindert im Alltag, das mich manche Menschen als "Bekloppten" darstellen, ohne den Hintergrund über meine Behinderung zu wissen.

 

 

Kommentare

Was mich behindert - in Coronazeiten
am 6. Mai 2020 - 13:36

Wissen Sie, dass die gegenwärtige Situation Hörbehinderte besonders trifft? Mich insofern besonders, weil ich auch seit meinem 11. Lebensjahr mit den Augen lese, indem ich mittels Blickkontakt auf den Mund des Sprechenden schaue und mir so manches dadurch zusammenreimen kann. Auch ist mit mir kein Candle-Light-Dinner und auch ein Adventskaffee im Kerzenschein nicht empfehlenswert, dann müsste ich immer sagen: "Macht mal Licht, ich kann sonst nichts hören...." Nun, durch den "Maulkorb" ist das die gleiche Situation, obwohl es hell ist. Christel Schilling

Was mich sonst noch behindert - fehlende Teilhabe
am 6. Mai 2020 - 13:46

Protestieren "tue" ich immer, besser: Ich protestiere immer, wenn ich feststelle, dass man bei der Neueröffnung von kulturellen Einrichtungen (Literaturhaus Halle, Ecke Mühlweg z.B.) die Probleme der Hörbehinderten wieder einmal "vergessen" hat. Wir sitzen auch sinnbildlich im Rollstuhl, wenn es ums Hören geht. Ich brauche auch keinen Frauentag, Muttertag - das ganze Jahr wünschte man sich nur achtungsvolles Benehmen... oder jetzt während Corona etwas Nachdenklichkeit z.B. von Jugendlichen, die zu zweit nebeneinander an der Straßenbahnhaltestelle auf der Bank sitzen... ich kann mich wegen des zu geringen Abstands nicht dazusetzen.... Na, da bleibe ich stehen, noch gehts ja... Christel Schilling

Was mich behindert
am 7. Mai 2020 - 8:39

Was mich behindert sind hauptsächlich die Interaktionen mit anderen. Das Zuschreiben meiner Anämie als unsportlichen Konstitution bis Bewegungsfaulheit; meine depressiven Symptome als Charakterschwächen deklarieren und das Thema tabuisieren. Und z.Z. auf Abstandsregeln und Maskenpflicht pfeifen, was mir als Risikopatientin Stress bereitet. Stefanie Vilsmeier (via Facebook am 6.5.2020)

Was mich behindert - Petition
Erstellt von Doris Behm am 12. Mai 2020 - 14:56

"Was hat die deutsche Wirtschaft in den letzten Jahren für uns behinderte Menschen getan? Nicht viel! Als Rollstuhlfahrer*in einfach mal ins Café oder Restaurant um die Ecke gehen? Webseiten als sehbehinderter Mensch lesen? Mit einem Blindenhund ein Taxi rufen? Das ist für Millionen behinderte Menschen nicht möglich! ..." So beginnt die Petition, die hier, auf change.org, unterschrieben werden kann: http://chng.it/ZTKSKYzSyP

Online-Bestellung einer Hörbehinderten. Eine Odyssee
Erstellt von Elke Arnold für Christel Schilling am 19. Juni 2020 - 9:44

Heute, am 11. 5., geht es mir besser. Eine Freundin kam mir zur Hilfe, was hätte ich sonst machen sollen? Vorgestern kamen mir die Tränen, gestern auch. Die Fakten: Ich hatte mir 2 neue Kopfkissen beim Otto-Versand bestellt. Die kamen in 2 Paketsendungen als ich nicht zu Hause war. Im Briefkasten waren 2 Benachrichtigungen, ich solle sie mir in der Packstation bei REWE, Damaschkestr. ( 2 Haltestellen entfernt) abholen. Es war heiß. Den Bildschirm konnte ich nicht bedienen, die Sonne blendete, auch war die Schrift zu klein und das Bedienfeld wechselte zu schnell. Ich war überfordert, ein Verkäufer kam mit nach draußen zur Hilfe. Mehr als 5 Minuten hat er sich abgemüht, das Ergebnis: Die Sendungen liegen dort nicht vor. Auch drinnen bei Rewe nicht. Aber auf dem Bildschirm draußen war eine Telefonnummer angegeben, die man anrufen könne. Zu Hause habe ich mir 3 x den ellenlangen automatischen Ansagetext von DHL( wie der „Laden“ richtig heißt, weiß man gar nicht) am Telefon anhören müssen, teilweise nicht verstanden- entnervend und anstrengend für Hörbehinderte- und die automatische Abfrage nach dem Warum meines Anrufes beantwortet. Als ich dann endlich eine menschliche Stimme vernahm, sie nicht verstand, um deutliches und lauteres und langsames Sprechen erbat, ich wiederum nichts verstand, wurde einfach aufgelegt. Beim 3. Gespräch erfuhr ich schließlich, man könne wegen Corona diese Fragen nicht beantworten, ich solle heute anrufen. Wenn ich hier sage, dass ich fix und fertig war,, ist das noch untertrieben. Ich zweifelte an meiner Fähigkeit, überhaupt noch mit dem Leben zurecht zu kommen, meine Selbstständigkeit aufgeben zu müssen und mich um eine Heimunterkunft zu bemühen. Mit Hilfe meiner Freundin, die HÖRTE, musste ich vernehmen, dass der Paketzusteller fälschlich die Packstation angegeben hatte statt richtig: Postfiliale in der Paul- Suhr-Straße, 3 Straßenbahnhaltestellen von meiner Wohnung entfernt, denn die Postfiliale in der E.-Brändström-Straße wurde geschlossen. Für uns ältere Bürger völlig unverständlich, denn dort war immer reger Betrieb. Es den Menschen einfacher zu machen, kann nicht das Bestreben der Post sein, es regiert nur die Rentabilität des Betriebes. So etwas ist mehr als ärgerlich. Und weiterhin, dass man mehr uund mehr Automaten einsetzt, um menschliche Arbeitskraft einzusparen. Eine Entmenschlichung sozusagen und Ermahnungen, wie jetzt zur Zeit des Corona-Virus, „Abstand halten“ erübrigt sich. Automaten werden auch nicht krank, haben keine Kinder oder sonstige Angehörige, die ggf. von einem Menschen nebenher gepflegt werden müssen. Ist es verwunderlich, wenn menschliche Nähe dadurch schwindet? Man wird in Geschäften nicht mehr bedient, man hat selbst zu suchen. Im Bankverkehr spielt man Datenerfasssungskraft, muss darauf achten alles exakt am Terminal einzutippen. Wehe, es passiert ein Fehler, Rückbuchungen sind unmöglich, also muss man kontrollieren. Und hat man mehrere Überweisungen, dauert es seine Zeit und hinter einem sammeln sich weitere Leute an, die, man fühlt es schon im Rücken, ungeduldig hoffen, dass ich bald fertig werde. Früher gab man bei seiner Bank nur die Überweisung ab. Und so ist es in vielen Bereichen. Schätzungsweise 5 Stunden Zeitaufwand für den online- Kauf von 2 Kopfkissen. Schätzungsweise 1 Stunde Zeitaufwand für den Direktkauf von 2 Kopfkissen im Dänischen Bettenlager.

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