"Ich weiß, wovon Sie reden"

10.04.2020
Ausstellungstisch mit Spielbrett, Barometer und Foto von Peter Fischer
Das Spielbrett ist eines der zahlreichen Tastobjekte in der Ausstellung

Die klassische Spielesammlung stammt vermutlich aus den 1980er Jahren. Die gelochte Grundplatte kann mit unterschiedlichen Auflagen für Mühle, Dame und Mensch-Ärgere-Dich-Nicht versehen werden. Die Auflagen sind geprägt, sodass die Spielfelder tastbar sind. Die Spielfiguren unterscheiden sich in ihrer Form. Sie werden in das Spielbrett gesteckt. Die großen Spielehersteller bieten heute die beliebtesten Brett- und Kartenspiele in Sonderausführungen an – wenn auch erheblich teurer als das Original.

Das Barometer hat tastbare Zeiger und ist auf dem Rand mit Punktschrift versehen. Es wurde von den Fischer-Werken Drebach hergestellt und von der Beratungsstelle „Blickpunkt Auge“ wegen des günstigen Preises Anfang der 1990er Jahre auf Vorrat gekauft.

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Rundes Wand-Barometer auf hölzerner Grundplatte mit Ziffernblatt aus Metall und Zeigern aus Messing.
Das etwas aus der Mode gekommene Barometer kann noch immer in der Beratungstelle "Blickpunkt Auge" erworben werden.

Barometer und Spielesammlung stehen beispielhaft für Produkte, die speziell für blinde und sehbehinderte Menschen angefertigt wurden. Eine Vielzahl davon kann man in der Beratungsstelle „Blickpunkt Auge“ ausprobieren, die vom Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen Anhalt e.V. betrieben wird.

Peter Fischer arbeitet seit 1992 dort. Er ist selbst stark sehbeeinträchtigt und berät daher aus eigener Erfahrung zu Hilfsmitteln und Fördermöglichkeiten bei deren Anschaffung. Regelmäßig verfasst er Beiträge für die Hörzeitschrift des Verbandes, die man abonnieren kann.

Daneben gibt er praktische Alltagstipps und stellt Kontakte zu Selbsthilfegruppen her. Er wünscht sich, dass noch mehr Ärzte und Ärztinnen Betroffene auf die Arbeit der Beratungsstelle hinweisen. Denn viele blinde und sehbehinderte Menschen wissen nur wenig über die innovativen Alltagshelfer, die ihr Leben erleichtern könnten.

Einen kleinen Einblick dazu wird Peter Fischer zu einer Infoveranstaltung im Stadtmuseum geben – sobald das wieder öffnen darf. Der Schwerpunkt liegt dann auf der Nutzung des Smartphones.

Momentan hat auch die Beratungsstelle auf dem Gelände des Berufsförderungswerks für Blinde und Sehbehinderte in der Bugenhagenstraße 30 für den Besucherverkehr geschlossen. Peter Fischer berät aber telefonisch weiter unter 0345-4441144 oder per E-Mail halle@bsvsa.org

Peter Fischer wurde 1959 geboren und lebt seit 1985 in Halle.

 

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