„Ich möchte, dass mir mehr zugetraut wird!“

16.04.2020
Detail Ausstellungstisch mit Karte unter einer Acrylscheibe und Figurine
Bei Silke Harings Beitrag für die "Geschichten, die fehlen" geht es um Recht auf Selbstbestimmung - auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten

In Leichter Sprache: Silke Haring bei den "Geschichten, die fehlen"

Frau Haring ist in einer Gruppe.

Sie möchten, dass alle Menschen selber bestimmen können.

Die Gruppe heißt: Wir-Tun-Was-Gruppe.

Die Menschen in der Gruppe haben Probleme beim Lernen.

Sie reden über wichtige Dinge.

Zum Beispiel: Leichte Sprache.

Frau Haring war bei einem Treffen in Kassel.

Dort hat sie über die Arbeit der Gruppe gesprochen.

Bei dem Treffen hat sie eine Karte bekommen.

Auf der Karte lesen Sie: Halt-Leichte Sprache.

 

Frau Haring möchte viele Dinge selber bestimmen.

Darum wohnt sie alleine.

Einmal in der Woche bekommt sie Besuch

von einer Sozial-Arbeiterin.

Sie hilft ihr.

Silke Haring wurde 1972 in Halle geboren.

Zeichnung von Menschen, die einem Vortrag zuhören

Warum Leichte Sprache?

In der Ausstellung „Geschichten, die fehlen“ sind alle Texte in Leichter Sprache zu lesen. Damit wird für alle, denen das Lesen nicht so leicht fällt, ein besserer Zugang zu den Inhalten geschaffen. Das sind z.B. Menschen mit Lernschwierigkeiten, von Geburt an taube Personen, Kinder sowie Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Leichte Sprache ermöglicht also gesellschaftliche Teilhabe, denn sie hilft, Sprachbarrieren zu überwinden. 

Menschen, die nicht auf Leichte Sprache angewiesen sind, empfinden die Texte oft als befremdlich: Satzbau und Ästhetik sind gewöhnungsbedürftig. Aber: verständlich sind diese Texte für alle. Wer die Texte lieber in Standardsprache lesen möchte, kann in unserer Ausstellung auf das Begleitheft zurückgreifen.

Die Juristin und Sozialpädagogin Nicola Pridik schreibt in ihrem Blog "7 Dinge, die Sie über Leichte Sprache wissen sollten" warum die Verwendung von Leichter Sprache notwendig ist.

Und hier ist Silke Harings Ausstellungstext in Standardsprache:

Die Karte „Halt –Leichte Sprache“ hat Silke Haring von einem Kongress zum Thema Inklusion 2015 aus Kassel mitgebracht. Dorthin war sie eingeladen worden, um die hallesche „Wir-Tun-Was-Gruppe“ vorzustellen. In dieser Selbstbestimmungsgruppe kommen Menschen mit Lernschwierigkeiten zusammen. Sie besprechen Themen, die in ihrem Alltag wichtig sind, zum Beispiel den Gebrauch von Leichter Sprache.

Die Gruppe wird durch Lehrkräfte und Studierende der Martin-Luther-Universität aus dem Bereich Rehabilitationspädagogik begleitet.

Silke Haring legt Wert darauf, viele Entscheidungen in ihrem Leben selbst zu fällen. Sie wohnt eigenständig und wird einmal wöchentlich von einer Sozialarbeiterin besucht.

Silke Haring wurde 1972 in Halle geboren.

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